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Fast jeder Carrera 1-Fahrer wird einmal in die mißliche Lage kommen,
sich mit diesem Thema beschäftigen zu müssen:
"Der Elfer klappert beim Kurvenfahren und in Bodenwellen"
Dann folgt meist ein schüchterner Blick unter das Auto und alsbald ungläubiges Staunen und mittelschweres Entsetzen, weil man erkennen muß, daß eine robust erscheinende Halterung, zudem noch die eines Fahrwerksteiles schlichtweg abgerissen ist.
Nach dieser ernüchternden Tatsache stellt man sich meist die Frage: Und nun?
Tja, was nun. Austausch der Konsole (so heißt der Halter bei Porsche) und zwar baldmöglichst und wenn es geht, beidseitig.
Der Austausch der Konsolen ist so schwer gar nicht. Klar braucht man dazu ein Schweißgerät, sollte mit diesem auch umgehen können, sollte einen Eimer für das Löschwasser bereitstellen können, sollte in der Lage sein, daß Auto etwas hochzunehmen und sollte auch sonst handwerklich geschickt sein.
Hat man sich die Konsolen bei Porsche zum Stückpreis von 45 Euro besorgt, dann kanns ja losgehen.
Zuerst bringt man das Fahrzeug auf einen angenehme Arbeitshöhe, sollte
es aber auf den Rädern stehen lassen. Alternativ wäre eine Grube
natürlich die Krönung, im Gegensatz zu einer Hebebühne. Diese
könnte man bei dieser Reparatur nur für die Schweißarbeiten
gebrauchen, nicht aber bei der Festlegung der Lage der Konsolen.
Da meine Grube zu dieser Zeit belegt war, habe ich das Auto mit den Hinterreifen
auf gleich hohe Holzklötzchen gestellt, so daß es mir möglich
war, mit einem Rollbrett geschmeidig unter das Auto zu rollen.
Zuerst
löst man die Haltebügel des Stabis und schwenkt diesen nach unten
weg. Dann nimmt man eine kleine Flex, auf der sich eine möglichst böse
aussehende und abrassiv wirkende Drahtbürste befindet (hier hat sich
eine kleine Topfbürste bewährt) und schrubbt von den Resten der
Konsole bzw. der noch intakten Konsole erst mal alles ab. Dann erkennt man,
wie die Konsole befestigt ist.
In meinem Falle war die Konsole durch zwei seitliche Längsnähte an der Lasche und durch zwei in Fahrtrichtung gehende Längsnähte angeschweißt, wobei die obere Längsnaht wohl eher dem Heften diente. Außerdem existierte ein lieblos angebrachter Schweißpunkt.
Nach dem Reinigen des Teiles wurden die Längsnähte mit dem
Trennschleifer abgeschliffen. Dabei wurde darauf geachtet, daß sich
die Bearbeitung nur auf die alte Konsole und deren Schweißnähte
beschränkte.
Die Reste der Konsole wurden dann mit Hammer und Meißel entfernt. Die
dabei entstehenden abgerissenen Metallspitzen wurden anschließend mit
der Fächerscheibe auf dem kleinen Trennschleifer glattgeschliffen.
Ist die Fläche sauber, kann die neue
Konsole angesetzt werden. Dabei erweist sich der Stabi als hilfreich. Die
neue Konsole wird etwa handfest am Stabi befestigt, während der Stabi
in der noch gesunden Konsole (auf der anderen Wagenseite) wieder angeschraubt
wird. So ist man sich über die künftige Lage der neuen Konsole
relativ schnell im Klaren und kann diese anheften.
Zum Anschweißen der neuen Konsole wurde der blankgeschliffene Untergrund
und die Rückseite der Lasche mit Schweißprimer behandelt.
Außerdem wurden in die Lasche zum Anheften zwei Löcher gebohrt,
die später zugeschweißt werden.
Ach ja, die Seite der Konsole, die mit dem Verstärkungsblech versehen ist, zeigt nach Wagenmitte.
Nach allen Schweißarbeiten empfiehlt sich der großzügige Einsatz von Zinkspray oder anderen korrosionshemmenden Mitteln.
Happy Welding.