Wie äußert sich der Defekt? Zum Seitenanfang
Einfache Frage, einfache Antwort. Oftmals haben die 3,2er einen sägenden Leerlauf. Auch mein Auto sägte und auf der Störungssuche bin ich auch an der im Folgenden beschriebenen Baustelle vorbeigekommen.
Das Sägen kann (kein Anspruch auf Vollständigkeit) nun meiner Erfahrung nach durch:
verursacht werden. Es gibt bestimmt noch einige andere Möglichkeiten, aber die oben genannten habe ich auf meiner Suche abgeklopft.
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Nebenluft Zum Seitenanfang
Dieses Phänomen läßt sich relativ leicht nachweisen. Man läßt den Motor laufen und sprüht an Dichtstellen bzw. Trennfugen des Ansaugtraktes Bremsenreiniger oder Benzin auf. Verändert sich die Drehzahl oder das Laufverhalten des Motors im Leerlauf, so ist er auch in der Lage das nabenbei angefütterte Gemisch anzusaugen. War so nicht im Sinne des Erfinders und sollte also neu gedichtet werden.
Darüber gibts also weiter erstmal kein Wort mehr zu verlieren.
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Falsch eingestellter Microschalter Zum Seitenanfang
An der Drosselklappe findet man auf der rechten Seite einen Schalter.
Zunächst vermutet man hinter dem schwarzen Kästchen eine höllisch
komplizierte und empfindliche Elektronik, bis man sich irgendwann mal traut,
das Teil aufzumachen.
Dann kommt aber schlagartig die Ernüchterung, weil in diesem Kästchen
so gut wie nichts drin ist. Es ist ein simpler Wechselschalter mit
nockenbetätigten Kontakten und hat nur zwei simple Funktionen.
Wenn die Drosselklappe auf Vollast steht, dann meldet dieser Schalter der
Motronik, daß Eile geboten ist. Und im Teillastbereich (von knapp etwas
mehr als geschlossene Drosselklappe bis zu knapp vor Vollgas) meldet dieser
Schalter halt garnix und das interpretiert die Motronik als "Teillast".
Trivial, nicht wahr?
Nun gibts aber auch Drosselklappenschalter, die melden auch die Leerlaufstellung an die Motronik zurück. Nicht aber so beim 3,2. Dafür gibts hinter der Drosselklappe links nochmal einen extra Schalter. Der Kontakt am Drosselklappenschalter rechts ist hier also nicht belegt.
Der Schalter hinter der Drosselklappe wird von einer Hebelage betätigt, die kurz vor Erreichen der Leerlaufstellung auf den Schalter drückt und diesen Schalter auch etwas früher losläßt, als sich die Drosselklappe bewegt, wenn man den Gaszug zieht. Schauts Euch an, es ist simpel.
Dieser Schalter meldet also den Wunschzustand "Leerlauf" an die Motronik. Aber nicht nur, daß die Motronik mit diesem Schalter über den Leerlaufzustand informiert wird, sie entnimmt diesem Schalter auch die Information über die Schubabschaltung.
Ist dieser Schalter also schlecht eingestellt, klappt weder die Schubabschaltung (keine Spritzufuhr im Schiebebetrieb) noch läuft der Elfer im Leerlauf ruhig, weil die Motronik von Teillastbereich ausgeht und kräftig hinterherregelt. Und das äußert sich häufig als Sägen. Eigentlich ist es erstaunlich, was die Motronik da so wegregelt, denn nach den ersten zwei Minuten Sägen lief er im Stand ja auch astrein.
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Leerlaufsteller Zum Seitenanfang
Ein häufig zitiertes Leiden, der Leerlaufregler wäre verharzt.
Ich will es der Vollständigkeit hier mal erwähnen, wobei ich aber auch dazusagen will, daß es mir bei mehr als 3 verschiedenen Leerlaufreglern nie untergekommen ist, daß dieses Teil einen Defekt aufgewiesen hätte, der mit einer mechanischen Blockade des Drosselkükens zu tun gehabt hätte.
Es kann aber vorkommen, daß die Spule des Stellmotors beschädigt ist und diese beschädigte Spule dann auf dem Steuergerät die Transistoren beschädigt, welche für die Ansteuerung der Spule verantwortlich sind.
Die Spule des Leerlaufstellers prüft man, indem man vom mittleren
Kontakt zu jedem der beiden äußeren Kontakte den elektrischen
Widerstand ermittelt. Dieser sollte 20 Ohm betragen.
Der Widerstand der beiden äüßeren Kontakte beträgt 40
Ohm
Passen diese Widerstandswerte und ist das Drosselküken leichtgängig,
ist meines Erachtens nach davon auszugehen, daß der Leerlaufregler
intakt ist.
Passen diese Widerstandwerte nicht (Spule kurzgeschlossen), so kann man sich das nächste Kapitel zu Gemüte führen, denn höchstwahrscheinlich wurde auch das Steuergerät bzw. die Transistoren des Steuergerätes dadurch beschädigt.
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Transistoren im Steuergerät tauschen Zum Seitenanfang
Ok, hier verlassen wir den Pfad der Trivialität. Man entwickelt schon beim Öffnen des Steuergerätes eine ansehliche Ehrfurcht, so daß ich auch gleich vorneweg die Warnung ausgeben will. Sollte die Bastelfähigkeit noch nicht weit über die Anfertigung von Papierfliegern liegen, empfähle sich, dieses Thema einem Fachmann zu überlassen.
Wenn dem nicht so ist, oder der Übermut zu kühlen gilt, dann frisch auf, jetzt gehts los.
Auf der Unterseite des Gerätes biegt man die Haltenasen des Deckels auf ...
... und entfernt den Deckel.
Nun erkennt man auf der Platine vermeintliche Haltenasen. Diese bitte mal in Ruhe lassen, denn....
... die Teile mit den Haltenasen haben mittig einen sehr schönen Verschlußmechanismus. Ich habe das überbelichtete Bild deswegen dringelassen, weil man links und rechts von dem Flachbandkabel die Verbindungen so schön sieht.
Wenn man diese Verbindungen aufgeknöpft hat, kann man die obere Platine etwas anheben und die Haltenasen vorne aus dem Steckersockel ziehen. Die Platinen lassen sich dann so aufklappen.
So, Kleinteile haben wir jetzt genug vor uns, welche sind nun die Transistoren, die den Leerlaufregler ansteuern....
Links erkennen wir das Heimatbebiet unserer Chiptuner, hier liegt das Kennfeld rum...
... aber die Transistoren, die wir suchen, liegen auf der Steckerseite auf der anderen Platine. Da sind sie.
Die Transistoren sind mit den schwarzen Druckknöpfen befestigt. Das ist so eine Art Durchsteckstift mit einem Dübel. Hier den Stift zuerst von hinten nach vorne rausdrücken.
Um diese Durchsteckdübel ausdrücken zu können, muß erst der Blechboden vom Steuergerät entfernt werden. Auf der Rückseite befinden sich ein paar Schrauben und am Kabelseitigen Ende der Platine befinden sich nochmal zwei Durchsteckdübel (auf dem vorherigen Bild eingekreist)
Das sind jetzt also die Transistoren, die raus müssen....
... doch wo sind die von der Rückseite aus verlötet? Die Löcher findet man ja halbwegs leicht, doch die Lötkontakte?
Wenn man hinter der Platine mit einer Taschenlampe leuchtet, sieht man, wie die Transistoren liegen und wo die Füße durchgehen....
... dann macht man sich Pünktchen neben die Lötstellen...
... vergleicht nochmal und schon kann das Löteisen angeworfen werden.
Nach dem Auslöten:
Und hier liegen die neuen Transistoren. Ist ein Pfennigartikel, erhältlich in jedem Elektronikladen. Bezeichnung: *******
Die neuen Transistoren werden eingelötet und wieder mit den Dübeln befestigt.
Nun baut man das Steuergerät wieder zusammen. Die Folie zur Isolierung nicht vergessen, die Schrauben alle befestigen und die zwei Dübel wieder stecken.
Deckel wieder drauf, Haltenasen zurückbiegen und gut ists.
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Happy probefahring Zum Seitenanfang