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Der Königsweg
Der Holzfällerweg
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Der Königsweg (November 2013) Zum Seitenanfang
Da dieses Lager ja scheinbar immer wieder mal kaputtgeht, habe ich mir ein Ausbauwerkzeug angefertigt. Mit diesem Werkzeug schaffe ich den Austausch in ca. 15 Minuten. Schauen wir mal, wann das Werkzeug bei meinem Auto den nächsten Einsatz hat, aber damit hat der Wechsel dieses Lagers seinen Schrecken verloren. Die Probeläufe verliefen reibungslos.
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Der Holzfällerweg (April 2005) Zum Seitenanfang
Nachdem sich beim oberen Lenkungslagers meines Autos ein Teil in Wohlgefallen aufgelöst hatte, bekam die Lenkspindel doch mächtig Spiel, was also einen Austausch des Lagers unumgänglich machte.
Zunächst ging alles gut voran, was auch dazu führte, daß anfänglich auch Fotos entstanden, die den Wechsel des Lagers dokumentieren. Allerdings wuchs sich die Tauschaktion zu einer sehr harten Nuß aus, die ich zu knacken hatte, daß ich in meiner Verzweiflung leider keine Bilder mehr gemacht hatte. Aber der Reihe nach .
Zunächst wird die Prallplatte vom Lenkrad (vorher die kleinen Teile an der Rückseite der Prallplatte demontieren) abgezogen und das Lenkrad demontiert. Anschließend wurde die Lenksäulenverkleidung abgebaut, der Sicherungsring von der Lenkspindel abgezogen und das Sicherungsblech des Lenksäulenlagers ausgehebelt.
Nach einer groben Reinigung erkennt man nun auch den Grund für das Spiel der Lenksäule, der Toleranzring des Lagers, der im Innenring des Lages steckte, hat sich im Laufe der Zeit durch die Einwirkung des Fettes des Lenkungslagers und natürlich auch durch Temperatureinflüsse nahezu aufgelöst. Die Teilchen, die man noch vorfinden wird, werden jedenfalls nicht mehr imstande sein, eine tragende Funktion auszuüben bzw. den Ringspalt zwischen Lenkradlager und Lenkspindel zu schließen.
Nun wird man auch erkennen, daß es nicht so einfach sein wird, das Lager aus dem Rohr zu bekommen. Der äußere Blechring des Lagers ist zwar nicht gehärtet, doch die direkt darinliegenden Außenringe des eigentlichen Lagers sind mit Sicherheit gehärtet.
Somit scheitert der erste Ausklopfversuch durch Heraushebeln des Lagers bereits in der Überlegungsphase.
Der nächste Lösungsansatz beinhaltet den Komplettausbau der Lenksäule. Auch hier bedarf es einer besonderen Demontagetechnik, da die Schrauben der Lenksäule üblicherweise Köpfe ohne Griff haben. Somit müssen zum Ausbau der Lenksäule diese Schrauben ausgebohrt, abgeflext oder abgemeißelt werden.
Auch dieser Ansatz wird somit erstmal zurückgestellt.
Ein weiterer Lösungsansatz wäre das Herausziehen des Lagers durch eine Art Abzieher, doch dieser Abzieher müßte sehr dünne Ärmchen haben, damit er zwischen der Lenkspindel und dem Innenring eingeführt werden könnte. Außerdem müßten diese Arme das Lager recht weit nach außen umfassen, so daß dieser Lösungsansatz zum Ersten an der Verfügbarkeit eines Abziehers und zum Zweiten an den Platzverhältnissen scheitert.
Aber wenn schon der Lösungsansatz "Abziehen" gefunden wurde, läßt sich Dieser doch auch ein wenig variieren.
Somit wurden M5-Schrauben auf den weichen Trägerring des Lagers aufgepunktet. Diese Schrauben sollten ein Herausziehen des Lagers ermöglichen.
Denkste. Die Schrauben und die Schweißnaht hielt locker durch, doch der Trägerring des Lagers riß punktförmig aus. Somit sitzt das Lager wohl zu fest, um durch die aufgeschweißten Schrauben herausgezogen zu werden.
Also bleiben nicht mehr allzuviele Varianten übrig.
Ausbau der Lenksäule in der Hoffnung, das Lager von der Rückseite zu erreichen und auspressen zu können oder eine neue unschöne Variante, das Lager mit einem Druckluftschleifer durchzuschleifen und auszuhebeln. Hardcore, also.
Aber in Anbetracht der Zeitnot .
Also wurde mit viel Geduld, einem Staubsauger, einem Druckluftschleifer und einem Akkuschrauber zunächst der äußere Blechring des Lagers großzügig mit Bohrlöchern (vorzugsweise mit einem flachgeschliffenem Karosseriebohrer) versehen, die dazwischen stehenbleibenden Blechstücke ausgemeiselt und anschließend der erste sich zeigende Außenring des Lagers aufgeschliffen.
Dauer, eine geschätzte halbe Stunde.
Hat der Ring erstmal an Spannung verloren, läßt er sich mit einem Schraubendreher so weit verbiegen, daß er sich auch aushebeln läßt.
An dieser Stelle muß aber eine deutliche Warnung ausgesprochen werden:
Der Ring ist gehärtet. Sollte der Ring beim Biege- und Hebelvorgang brechen, kann es gut sein, daß kleinste Teile des Ringes absplittern. Somit ist bei diesen Arbeiten mindestens eine Schutzbrille zu tragen. Außerdem empfiehlt sich das Abdecken der Kleinbaustelle mit einem Schild aus Makrolon.
Nachdem der erste Außenring entfernt ist, lassen sich die Kugeln gleich mit dem Staubsauger ausbauen. Hierbei sollte man den Innenring gut fixieren (Magneten beispielsweise) und gleich anschließend herausziehen. Wenn nämlich der Innenring die Lenkspindel leise vor sich hinklingelnd hinunterrutscht, dann kehren wir zu dem Lösungsansatz "Komplettausbau der Lenksäule" zurück, und das wollen wir vorerst nicht.
Nun wischt man das noch vorhandene Schmierfett aus den Lagerteilen und schleift den zweiten Außenring des Lagers auf. Ist ähnlich aufregend wie beim ersten Mal, nur man hat sich mittlerweile nun schon an die kurzzeitig aufglühenden und in den Staubsauger springenden Schleifkugeln gewöhnt.
Auch hier wird solange geschliffen, bis der zweite Außenring die Spannung verloren hat. Anschließend läßt sich der Ring wie schon der erste Außenring heraushebeln.
Etwas enttäuschend ist das anschließende Verhalten der äußeren Blechhülse. Nach den zähen Kämpfen bisher wird man sich mit Todesverachtung auch auf diese Blechhülse stürzen wollen, ist doch das Ziel und das Ende der Aktion schon in greifbare Nähe gerückt. Und nun? Jetzt sitzt diese Blechhülse so lose in der Lenksäule, daß sie sich ganz einfach mit einem Schießbudenschraubendreher aushebeln läßt.
Nun ist die Lenksäule innen gut zu reinigen und zu prüfen, ob diese auch nicht beschädigt wurde.
Das neue Lager kann nun montiert werden.
Dabei ist das Lager einfach mit dem Kunststoffring bis zur Lenksäule über die Lenkspindel zu schieben. Der Trägerring des Lagers (der äußere Blechring) sollte vor der Montage leicht eingefettet oder eingeölt werden, damit er sich leichter in die Bohrung der Lenkspindel einpressen läßt.
Anschließend kann das Lager mit einem Hammer und einem geeigneten Rohr, vorzugsweise aus Kunststoff in die Lenksäule geklopft werden. Dabei ist darauf zu achten, daß das Lager nicht verkantet und schräg eingeklopft wird. Außerdem sind Schläge auf den Innenring zu vermeiden, da man sonst gleich wieder mit dem Ausbau beginnen kann.
(Um das Lager einzuklopfen, habe ich mir aus Kunststoff ein passendes Stück Rohr gedreht)
Sitzt das Lager auf der richtige Tiefe, kann man probehalber das Lenkrad auf die Lenkspindel stecken und das neue Lager ausprobieren. Hat man bei der Montage auf den Innenring geschlagen, würde man das jetzt beim Lenken spüren.
Das Lager wird mit dem original Sicherungsblech gesichert, der Sicherungsring wird wieder auf die Lenksäule geschoben und alle entfernten Verkleidungen usw. werden wieder montiert.
Frohe Probefahrt.