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Auf dieser Seite findet sich die Geschichte über die Entstehung und
die Beweggründe des Anbausatzes und die weitere Entwicklung dazu.
Wer die Seite über den Umbau an meinem eigenen Auto kennt, kann "die
Story", "die Testfahrt-Überaschung und "Die Bilder"
überspringen.
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Auf dieser Seite will ich den Anbau eines C2-Heckspoilers
auf einem C1 beschreiben. Schon bei diesem Gedanken werden sich die Geister
der Porsche-Gemeinde scheiden. Trotzdem hilft jetzt alles Wehklagen nichts,
ich tat es, und zwar aus folgenden Gründen:
Ich wollte dem Auto etwas mehr Abtrieb auf der Hinterachse verschaffen, weil
ich den Eindruck hatte, daß das Fahrzeug bei hohen Geschwindigkeiten,
was ja wiederum der artgerechten Haltung eines Porsches entspricht, etwas
unruhig läuft.
Aber ich wollte auch nicht die klassische Shilouette des 911 durch einen
riesigen C1-Flügel verändern (ich sage jetzt nicht mal entstellen,
weil ich einen solchen Flügel gleich mitlackieren habe lassen), sondern
wollte mir die Vorteile des Nachfolgermodelles zunutze machen, welches den
Spoiler erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit ausfährt.
Außerdem finde ich solche Spielereien einfach geil und
Zurückrüsten kann ich immer noch, ich schmeiße den alten
Deckel ja nicht auf dem Müll.
So kam es also, daß ich mir einen gebrauchten
Heckdeckel (komplett) für einen C2 und das dazugehörige
Steuergerät besorgte. Dieser Deckel paßt auf die
Motorraumöffnung, als gehöre er dorthin, was aber kein Kunststück
ist, denn schließlich hat Porsche die Karosserie des Fahrzeuges lange
Jahre nicht wesentlich verändert.
Denoch ist es mit dem Besorgen der Haube nicht getan, denn zuallererst wird
man feststellen, daß die original Scharniere nicht passen. Der 964,
von dem der Spenderdeckel stammt, hat eine etwas breitere Scharnierführung,
was uns dazu zwingt, die Scharniere anzupassen.
hier gehts zum Anbausatz
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Zu meiner großen Überraschung konnte ich
feststellen, daß das Fahrzeug mit dem Spoiler etwas schneller ist,
als ohne Spoiler.
Daraufhin habe ich verschiedene Experimente gemacht, um herauszufinden, ob
dies eine frühjährliche hormonbedingte Täuschung oder eine
Tatsache ist. Ich montierte meinen originalen Deckel wieder und nahm die
gleiche Piste. Hin und zurück. Dann wieder mit Spoiler. Hin und
zurück.
Das Ergebnis ist eindeutig!!!
Der Spoiler verhilft dem Elfer zu mehr
Höchstgeschwindigkeit.
Warum kann ich hier noch nicht sagen. Es gibt bisher zwei
Theorien:
1. Das Fahrzeug wird durch den Spoiler aerodynamisch
verkürzt, das heißt, die Strömung am Fahrzeug reißt
früher ab und vermindert so den Luftwiderstand.
Hier wäre jedoch dagegenzuhalten, daß der Spoiler vermutlich auch
für wesentlich mehr Abtrieb sorgt und somit den Luftwiderstand
erhöht.
2. Die Öffnung der Motorhaube wird durchlässiger, da der Spoiler ein ganz ansehliches "Loch" in der Haube freimacht. Somit ist die Frischluftzufuhr für den Motor besser.
Egal, welche der Varianten oder gar die Kombination davon, es ist so deutlich, daß ich es sogar nach der Winterpause auf der ersten Fahrt sofort bemerkt habe. Allerdings will ich hier keine Wunderdinge versprechen, darum sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen. Sobald mir konkrete Meßergebnisse vorliegen, werde ich sie ebenfalls hier veröffentlichen.
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Da dieser Umbau einigen Leuten gefallen hat und ich hierzu auch positive
Resonanz erhalten habe, will ich hier mal kurz beschreiben, was ich für
mich angefertigt habe. Ich habe eine Art Bausatz angefertigt, mit dem die
originalen Anschraubpunkte verwendet wurden.
Somit kann die Haube eines C2 ohne gravierende Änderungen an Teil und
Fahrzeug sicher montiert werden und funktioniert wie die Originalausgabe
(Vorhandensein des Steuergerätes und des elektrischen Tachosignales
vorausgesetzt).
Dabei wurde Wert darauf gelegt, daß die Montage ohne gravierende
Veränderungen am Fahrzeug vonstatten gehen kann, damit jederzeit wieder
rückstandsfrei in den Originalzustand zurückgerüstet werden
kann.
Somit kann also eine vorhandene C2-Haube und das dazugehörige
Steuergerät auf dem SC bzw. Carrera 1 (Bj. 82 bis 89) montiert werden.
(Der Schloßzapfen der C1-Haube muß auf die C2-Haube montiert
werden. Das geht ohne Bohren, einfach austauschen)
Das Scharnier besteht aus 4 lasergeschnittenen Blechbiegeteilen, die mittels eines Rohrbogens verbunden werden. Die Teile wurden von mir konstruiert und bislang als Prototyp angefertigt, um die Paßform zu testen.
Die Scharniere werden die Möglichkeit bieten, sowohl am linken als auch am rechten Scharnier jeweils einen Dämpfer (natürlich die originalen) anzubringen. Somit wird die Haube im geschlossenen Zustand endlich einmal symmetrisch belastet und steht nicht immer fahrerseitig etwas ab. Außerdem werden die Scharniere mit den originalen Befestigungsschrauben am Fahrzeug befestigt werden können, eine Änderung am Fahrzeug ist nicht nötig. Weiterhin werden die Scharniere in schwarz lackiert werden, andere Farben sind aber denkbar.
Die Funktion des elektrisch ausfahrbaren Spoilers entspricht ohne Einschränkungen dem Original, soweit das Umrüstfahrzeug die Möglichkeit bietet, das elektronische Tachosignal abzugreifen. Dies ist meines Wissensstandes nach ab 1982 problemlos möglich. (Ein Fahrzeug Bj. 82 wurde von mir schon geprüft und wird demnächst umgerüstet).
Der Spoiler kann bei Stillstand des Fahrzeuges durch Halten des Tasters vollständig ein- bzw. ausgefahren werden. Unterhalb einer Fahrgeschwindigkeit von ca. 80 km/h kann der Spoiler durch Antippen des Tasters ein- bzw ausgefahren werden, ein Halten des Tasters ist dabei nicht nötig. Die Abschaltung des Elektromotors übernehmen die Endschalter der jeweiligen Endstellung und das Steuergerät. Oberhalb einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h ist der Spoiler manuell nicht mehr zu beeinflussen, er fährt selbstätig in die Endstellung aus und kehrt erst wieder in die Ruhestellung zurück, wenn die Fahrgeschwindigkeit ca. 10 km/h unterschreitet.
Um die elektrischen Anschlüsse vornehmen zu können, enthält mein Bausatz einen Kabelsatz, der aus zwei Strängen besteht. Der erste Strang geht von der Haube zum Steuergerät, zum Masseanschluß am Saugrohr und zur Stromversorgung, der zweite Strang geht in den Fahrzeuginnenraum und greift dort das Tachosignal (im Fußraum hinten) ab bzw. verbindet den Wipptaster mit dem Steuergerät. Die beiden Kabelstränge (Innenraum / Motorraum) sind durch eine Steckverbindung gekoppelt, so daß ein Ausbau der Stränge einzeln jederzeit möglich ist.
Die Einbauposition für das Steuergerät ist unter der Kunststoffhaube
links hinten im Motorraum. Die Einbauposition des Wipptasters ist in der
Mittelkonsole zwischen den Schaltern für die Heckscheibenheizung und
der Warnblinkanlage. In der Halterung der Schalter muß ein
Vierkantdurchbruch eingebracht werden, um den Schalter einbauen zu können
(andere Einbauposition ist jederzeit denkbar, ist nur eine Frage der
Kabellänge und auf Wunsch möglich). Um den Vierkantdurchbruch
paßgenau erzeugen zu können, wird der Umbausatz auch eine Schablone
enthalten, die die Position des Vierkantdurchbruches anzeigt.
An dieser Stelle kann man mir natürlich vorwerfen, daß oben etwas
von "ohne Änderungen am Fahrzeug" behauptet wurde und nun ein
Vierkantdurchbruch eingebracht werden muß. Meine Recherche ergab, daß
die Halterung für den Schalter 35.- Euro kostet. Dies war es mir wert,
den Durchbruch anzubringen. Die Halterung ist jederzeit erhältlich und
sehr leicht austauschbar.
Alle Verbindungen des Kabelsatzes wurden durch den originalen Stecker vorgenommen.
Somit enthielt die Umrüstaktion bei mir folgende Posten:
CAD-Abbildung des Scharnieres (Version 16) fahrerseitig.
Scharniersatz der Version 17, hier in Grandprix-Weiß
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Kabelsatz Version 17
Hier eine Übersicht meiner Teile
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Haubenbaum fehlt? Kein Problem.
Sollte eine Motorhaube ohne Kabelbaum gekauft worden sein, kann ich helfen.
Da es immer öfter vorkam, daß die originalen Kabelbäume
der Hauben fehlten oder abgeschnitten worden waren, habe ich auch hierfür
eine Lösung gefunden.
Der Nachbau des originalen Baumes sowie eine modifizierte Version für
den Umrüstsatz ist nun jederzeit möglich.
Anbei das Beispielbildchen der modifizierten Version für die Umrüstung auf einen 3,2
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Die Frage nach dem TÜV ist wohl in unserem Lande die Erstmögliche,
wenn es um Änderungen am Fahrzeug geht. Bezüglich des Umbaues wurde
bereits beim TÜV vorgesprochen. Dieser hat eine Eintragungsfähigkeit
in Aussicht gestellt. Es sind nach Aussage des TÜV keine Bedenken in
Hinsicht auf den Scharinerbausatz zu vermelden, solange die originale Funktion
gewährleistet ist. Für ganz besonders Interessierte: Der Spoiler
muß bei einer Geschwindigkeit von ca. 10 km/h einfahren. Der einzige
Grund für diese (auch beim 964er) Maßnahme ist, daß kein
Dummdödel schnell seine Finger einklemmt, ansonsten müßten
hier Schutzmaßnahmen getroffen werden. Natürlich ist aber
für den eingefahrenen Spoiler auch die tolle Shilouette usw. eine tolle
Begründung.
Der TÜV wird hier eher die "Frontspoiler und /oder / Heckspoiler"-Diskussion
lostreten.
Somit gilt für die Verwendung des Bausatzes vermutlich: Keine Eintragung (und somit keine legale Verwendung) ohne Frontspoiler. Die Frontspoilerlippe, die serienmäßig an den Carrera 1 vorhanden sein sollte, wird als Frontspoiler anerkannt. Dies gilt für die TÜV-Prüfstelle bei der ich vorgesprochen habe, dürfte aber auf andere Prüfstellen übertragbar sein, ich kann es hier aber nicht gewährleisten.