Die Symptome, die Störungssuche
Nach der doch etwas längeren Laufzeit, die unsere Autos so mittlerweile
hinter sich gebracht haben (jaja, ich weiß, wir haben alle nur so ca.
80 000 bis maximal 130 000 Kilometer auf unseren Tachometern) kann es mitunter
doch vorkommen, daß die Batterie nicht mehr richtig geladen wird.
Die ersten Nachforschungen ergeben eine leere oder fast leere Batterie, der
Elfer springt zögerlich oder gar nicht mehr an. Bei mir geschah der
Ausfall des Reglers während der Fahrt und äußerte sich dadurch,
daß plötzlich die Instrumente verrückt spielten.
Hat man den Verdacht, daß die Batterie nicht mehr richtig geladen wird, kann man die korrekte Funktion von Lichtmaschine und Regler relativ einfach und schnell prüfen. Man benötigt dazu ein Multimeter und einen etwa 1m langen Holszstock. Kenner werden wissen, wozu sie den Stock benötigen, wenn sie die vordere Haube öffnen, daher gehe ich nicht mehr weiter auf dieses Utensil ein.
Man schaltet nun das Multimeter auf "Spannungsanzeige" und klemmt es parallel
zur Batterie an die Batteriepole an.
Daraufhin sollte das MM eine Spannung (der Motor ist aus) um die 12 Volt
anzeigen. Jenachdem ob der Elfer nicht mehr ansprang oder ob wir "auf dem
Zahnfleisch" noch nach Hause gekrochen sind, wird sich die Anzeige etwas
unterscheiden, doch es werden um die 12 Volt sein.
Jetzt starten wir den Elfer. Mit fremder Hilfe (Starthilfekabel) oder mit einer mittels Ladegerät frisch geladener Batterie. Nach dem Start des Motors und den ersten unregelmäßigen Spuckern wird das MM nun wiederum einen Spannungswert anzeigen.
Funktioniert die Lichtmaschine bzw. der Laderegler, würde nun eine Spannung von 13,0 bis 13,5 Volt angezeigt werden. Zeigt er mehr als diesen Wert an, ist der Regler zwar auch im Eimer, aber wir hätten immer einen gut gefüllte Batterie gehabt. Auf jeden Fall, bis unser Batteriewasser ausgekocht wäre. Zeigt das MM einen ähnlichen Wert an, wie im Stillstand des Motors, ist die Lichtmaschine oder der Regler defekt. Die Batterie wird in diesem Falle nicht mehr geladen.
Wir können zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht definitiv sagen,
ob Lichtmaschine oder Regler defekt sind.
Wenn wir uns nun die Preise vor Augen halten, die die einzelnen Teile kosten,
so ist der weitere Verlauf der Reparatur klar.
Der Regler kostet beim Bosch-Dienst so ungefähr 30 Euro. Weiterhin lehrte
den Bosch-Dienst die Erfahrung, daß die Lichtmaschinen einiges aushalten
und prinzipiell sehr robust sind. Die Lichtmaschine kostet im Austausch
übrigens mehrere Hundert Euro.
Folglich wird man, sofern man nicht gerade ein Scheich oder ein Scheich im Ruhestand ist, sich erst einen Regler beim Bosch-Dienst besorgen und erst wenn diese Maßnahme ebenfalls keinen Erfolg zeigt, die Lichtmaschine kaufen. Selbst dann hat man keinen großen Fehler gemacht, weil die neue Austauschmaschine in der Regel ohne Regler geliefert wird.
In meinem Falle war die Reparatur nach dem Austausch des Reglers beendet.
Im Folgenden beschreibe ich den Austausch des Reglers.
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Die Reparatur beginnt wie so manche Reparaturen
am Porsche mit den Worten "Am besten bauen Sie erstmal alles aus". So abwegig
ist dieser Spruch gar nicht, denn der Weg zur Lichtmaschine ist durch einige
Kleinteile verbaut.
Anbei eine grobe Auflistung der sich im Wege befindlichen Teile:
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Sind die Zündkabel (bei Geschick reicht auch lösen, ich würde
sie jedoch das nächste Mal komplett rausnehmen) und das
Luftführungsrohr entfernt, so kann man sich ans Entfernen des Keilriemens
machen.
Dazu benötigt man einen Hakenschlüssel für die Riemenscheibe
und einen gekröpften Ringschlüssel oder eine Ratsche mit passender
Nuß für die Zentralmutter des Lüfterradantriebes.
In Ermangelung eben dieses
Hakenschlüssels zeige ich nachfolgend, wie ich mir hier geholfen habe,
auch wenn dabei dem Einen oder Anderen die Haare zu Berge stehen.
Vor dem Lösen der Mutter sollte man die Spannung des Keilriemens
prüfen. Die Riemenspannung wird durch die zwischen die
Riemenscheibenhälften eingelegten Distanzscheibchen eingestellt. Die
überzähligen Scheibchen findet man unter der Mutter wieder. Man
sollte sich die Anzahl der Unterlegscheiben merken, um die vorherige Spannung
des Riemens wieder einzustellen oder gegebenenfalls die Riemenspannung durch
Variation zu korrigieren.
Hat man den Keilriemen, die Riemenscheibe mit den Distanzscheibchen abgenommen,
so kann man das Gehäuse komplett aus der Halterung (Spannband und
Motorabdeckung vom Gehäuse lösen) nehmen. Die Lichtmaschine kann
dabei noch angeschlossen werden, lediglich das Massekabelist etwas kurz und
muß daher im "Blindflug" durch vorbeifummeln an dem halb herausgezogenem
Lüfterradgehäuse gelöst werden. Sinnvoll ist hier das Lösen
des Massekabels am
Motorgehäuse.
Jetzt können wir die Verschraubungen der Kabel lösen bzw. die Kabel abziehen.
Zum Austausch des Kohlenhalters und Reglers brauchen wir die Angelegenheit
auch nicht weiter zu treiben. Für diesen Austausch sind wir am Ziel.
Nun läßt sich der alte Regler bequem entfernen und der neue Regler
einsetzen.
Der Einbau findet sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge statt.
Die korrekte Funktion der instandgesetzten Lichtmaschine können wir
wie eingangs erläutert überprüfen. Sollte jetzt kein
befriedigendes Ergebnis vorliegen, hatten wir die Gelegenheit genutzt uns
Übung im Ausbau der Lichtmaschine anzueignen und werden bei der gleich
anschließend folgenden Ausbauaktion um einiges schneller vorankommen.
Sollte dies eintreten, ist nach einem Fehler der Lichtmaschine selbst zu
suchen. Diese Reparatur werde ich aber erst beschreiben, wenn bei mir dieser
Fall eintreten sollte.
Happy charging