Vorgeschichte
Leitungsausbau
Die neuen
Leitungen
Der Einbau
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Nabend zusammen. Wir schreiben das Jahr 2003, Ortsdatum 02. Oktober, kurz vor der Einwinterung.
Und wie es sich so gehört, muß natürlich kurz vor Saisonende
noch was kaputtgehen. Diesmal handelt es sich um einen gar nicht mal so seltenen
und leicht zu entdeckenden Ausfallgrund. Die Benzinleitung ist undicht, wobei
undicht schon eher untertrieben ist.
Da ich schon von einigen Kollegen hörte, deren Elfer buchstäblich
zur heißen Kiste wurde, habe ich die Leitungen zwar regelmäßig
überprüft, wenn es aber soweit ist, wird man doch davon
überrascht. Allerdings nicht so sehr überrascht, wie man vom
Ersatzteilpreis überrascht werden wird. Aber erst mal der Reihe
nach.....
Wer an seinem Elfer starken Benzingeruch feststellt, sollte ganz gründlich alle Benzinleitungen im Motorraum checken. Sollte hier eine undichte Stelle entdeckt werden, ist angeraten, auf die Heimfahrt aus eigener Kraft zu verzichten. Mit diesem Schaden ist nicht zu spaßen.
Der Elfer hat im Motorraum ab dem Benzinfilter drei Gummischläuche und einige Rohrleitungen aus Stahl. Die ganze Leitungsgeschichte ist technisch zwar für die Ewigkeit ausgelegt, die T-Stücke, Anschlußstücke, Rohrleitungen sind sehr hochwertig, doch materialmäßig setzen die verwendeten Gummileitungen (auch durchaus hochwertige Schläuche mit tollen Anschlüssen) der ganzen Leitungsgeschichte wegen Ermüdung und Sprödigkeit zeitnahe Grenzen. Da der ganze Austausch sehr zeitintensiv ist, sollten beim Auftreten des Schadens auch gleich alle drei Schlauchleitungen erneuert werden.
Die erste auszutauschende Leitung führt vom Benzinfilter zur Mitte
des Motorgehäuses. Dann winkelt die Leitung rechtwinklig in Richtung
Wagenheck ab, führt unter der Ansaugspinne durch bis knapp unter das
Zusatzluftventil und verzweigt dort in einem T-Stück (ein wahrer
Leckerbissen der Hydrauliktechnik) in zwei Schlauchleitungen, von denen jede
zur Ringleitung der Einstpritzdüsen führt.
Eine weitere Schlauchleitung führt
an der Trennwand Motorraum / Fahrgastzelle quer durch den Motorraum vom
Druckregler zum Druckspeicher. Das dritte Schlauchstück ist ein sehr
kurzes und führt vom Druckregler (links im Motorraum) zum zum
Rücklauf.
Diese drei Schlauchleitungen sind also auszutauschen. Im folgenden Bild habe
ich diese Schlauchleitungen noch mal aufgezeigt, versucht die Leitungswege
nachzuzeichnen und durchnumeriert.
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Leitungsausbau Zum Seitenanfang
Wir folgen dem Grundsatz "Am Besten, sie
bauen erst mal Alles aus" und räumen den Motorraum großzügig
aus. Dabei werden entfernt:
1. Luftfiltergehäuse mit Luftmengenmesser
2. Heizungsgebläse
3. Zusatzluftventil
4. Haltewinkel der Stecker
5. Der dicke Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung muß auch
abgezogen werden.
Achtung: Die Öffnung der Kurbelgehäuseentlüftung sollte man
mit einen Sektkorken oder Ähnlichem vorübergehend verschließen.
Wenn man später an der Halterung für die Benzinleitung hantiert
und es fällt was rein, ist Feierabend für Hobbyschrauber, dann
gehts ans Eingemachte. Das gilt auch für den unteren Anschluß
des Heizungsgebläses, wobei hier die Lage nicht so kritisch ist.
Somit sind die Schlauchanschlüsse halbwegs (gut wäre
übertrieben) zu erreichen. Mit etwas Geduld, einem Spiegel und ein paar
kurzen Gabelschlüsseln lassen sich nun die Überwurfmuttern der
Schlauchanschlußstücke lösen. Beim Lösen der
Überwurfmuttern ist gegenzuhalten, da sich sonst die Leitungen verdrehen.
Beim Öffnen der Leitungen läßt es sich meist nicht vermeiden,
daß der noch in der Leitung stehende Sprit sich irgendeinen Weg sucht,
aber ich will mal nicht vergessen, darauf hinzuweisen, daß diese Restmengen
nicht einfach ins Freie entlassen werden sollten. Allerdings weiß ich
mittlerweile auch, daß es echt schwierig ist, diese Kleinmengen
aufzufangen.
Gelöst werden die
Schraubverbindungen:
1: links und rechts im Motorraum (Leitung 1)
2: am Benzinfilter (Leitung 1)
3. am Druckregler alle (in der Gegend des Zylinder 3 / Leitung 2 und 3)
4. am Druckspeicher (in der Gegend unter dem nun entfernten
Luftfiltergehäuse / Leitung 2)
5. an der Ringleitung der linken Zylinderbank (Leitung 3)
6. die Schlauchschelle unten am Druckregler (Leitung 3)
An all diesen Schraubverbindungen gilt die vorhin erwähnte Umweltschutzmaßnahme.
Die querliegende Schlauchleitung (Leitung 2) läßt sich nach Lösen der Überwurfmuttern relativ leicht entfernen. Die Leitung 2 ist vermutlich noch mit zwei Kabelbindern am Kabelbaum befestigt, aber die stellen für uns wohl kein unüberwindbares Hindernis dar.
Interessanter ist der Ausbau der Leitung 1. Mit dem Ausbau des kurzen gebogenen Schlauchstück (Leitung 3) am unteren Ende des Druckreglers sollte man warten, bis die Demontage von Leitung 1 fortgeschritten ist. Der Druckregler muß ohnehin gelöst werden und dann fällt uns Leitung 3 geradezu entgegen.
Jetzt lösen wir die Befestigungen (die Anschlüsse haben wir
ja schon gelöst) der Leitung 1. Sie ist einmal direkt hinter dem
Lüfterrad und einmal an der Halterung des Druckreglers mit einem Haltewinkel
befestigt. Bei der Halterung am Druckregler ist es einfacher, die zwei quer
zur Fahrtrichtung liegenden Schrauben zu öffnen und so den ganzen
Druckregler vom Saugrohr zu demontieren. Die Schraube des an der Benzinleitung
angeschweißten Halters läßt sich dann wenigstens ohne Spiegel
lösen, weil sich der Druckregler dann soweit anheben läßt,
daß man die Befestigungsschraube sieht.
Weiterhin ist die Leitung 1 mit einer Kunststoffschelle in der Mitte des
Kurbelgehäuses (hinter dem Luftmengenmesser) befestigt.
Sind diese drei Befestigungsstellen gelöst, wird die Leitung zwar
lose und beweglich, man hat aber keineswegs den Eindruck, daß sich
die Leitung nun so einfach entfernen liese. Es ist auch nicht einfach und
somit verstehe ich Kollegen, die über dieser Geschichte so verzweifelt
sind, daß sie die Ansaugspinne entfernt haben. Aber
trotzdem: Die Leitung geht auch so raus.
Die Leitung läßt sich nun etwas nach rechts verschieben. Es bietet
sich an, das rechte Ende mit der Überwurfmutter zwischen den
Ansaugrohren der Zylinder 4 und 5 durchzustecken und die Leitung soweit nach
rechts zu verschieben, bis das T-Stück knapp an den Ansaugrohren ansteht.
Dort ist die Lücke zwischen Ansaugrohr und dem Luftführungsblech
so groß, daß das T-Stück in Richtung Fahrzeugheck
durchpaßt. Dabei muß auch das Ende der Leitung am
Benzinfilter nachgeschoben werden. Die Leitung wird sich an der hinteren
Befestigungsstelle mit der Kunststoffklammer auch etwas störrisch anstellen,
aber ganz so starr ist sie ja auch wieder nicht. Dann kann man die Leitung
nach hinten herausziehen, wobei das zwischen den Ansaugrohren durchgesteckte
Schlauchstück jetzt den störrischen Teil der Leitung darstellt.
Hat man die Leitungen entfernt, kommt der
nächste Schock. Der Lagerist des Porsche-Zentrums wird nur für
die Leitung 1 so etwa 400 Euro aufrufen. Eindeutig zuviel also. Aber nun?
Die Schlauchstücke sind mit den Stahlteilen der Leitung in der Machart
von Hydraulikschläuchen verbunden. So kann man also zu einer Hydraulikfirma
gehen und sich neue Schläuche einziehen lassen. Die Stahlteile der Leitung
bleiben dabei erhalten. Dies dürfte aber in den meisten Fällen
kein Problem darstellen. Die Stahlteile wirken sehr resistent.
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Die neuen Leitungen Zum Seitenanfang
Und so sehen sie dann aus, die neuen Leitungen (ich hatte das Bild oben schon mal gezeigt, hier eben nochmal).
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Der Einbau Zum Seitenanfang
Nun, prinzipiell erfolgt der Einbau in umgekehrter Reihenfolge. Man fädelt die Leitung 1 wieder unter der Ansaugspinne durch und schließt sie mit den Überwurfmuttern locker an. (Beim Einfädeln wird man sich fragen, wie man die nur rausgekriegt hat, da bin ich ziemlich sicher) Dann befestigt man die Leitung 1 an den Haltepunkten. Einmal mit der Lasche am Druckregler (vorher natürlich auf den Druckregler die neue Leitung (Nr. 3) aufschieben und verschrauben), einmal mit der Kunststoffschelle hinter dem Saugrohr und die Haltelasche unter dem Zusatzluftventil auf der Lüfterradseite des Saugrohrs.
Hier noch zwei Bilder zum Leitungseinbau.....
Besonderheiten hierbei:
Ansonsten geht dann alles weiter wie schon so oft. Zügiges Einräumen des Motorraumes. Allerdings empfiehlt es sich, die Leitungen und hier speziell die Verschraubungen noch auf Dichtheit zu prüfen, solange man den Motorraum einigermaßen einsehen kann.
Bei der anschließenden Probefahrt kann man sich ja dann noch oft genug einreden, daß alles gar nicht so schlimm war.
Schraubergruß