Vielleicht kennt ja der Eine oder Andere das Problem mit dem abgekokeltem Fernlichtschalter beim Carrera.
Das Problem äußert sich wie folgt: Der Schaltpunkt vom Abblendlicht zu Fernlicht verschiebt sich schleichend immer weiter in Richtung Fernlicht, wobei das Fernlicht selbst dann schon brennt, wenn der Lenkstockschalter noch nicht in der Stellung Fernlicht eingerastet ist.
Irgendwann blendet der Wagen dann beim Ausfahren aus Kurven, in denen
geblinkt werden mußte selbständig auf.
Dies ist der Zeitpunkt, an
dem man in eigenem Interesse allerspätestens an einen Austausch des
Schalters denken sollte.
Wenn man den Schalter ausbaut und sich die Kontaktstellen genauer betrachtet, erkennt man, daß die Kontaktpunkte und die Federbleche in allen möglichen Anlaßfarben schimmern und das Material an diesen Stellen stark verformt ist.
Der neue Fernlichtschalter war nicht gerade billig, weswegen nun die Sorge aufkommen könnte, es könne dem neuen Schalter ebenso ergehen.
Die Ursache dieser Verformungen und Verfärbungen ist ein zu starker Stromfluß über eben diese Kontaktstellen und eine damit einhergehende Erwärmung. Somit wird dies dem neuen Schalter ebenso ergehen.
Wie kann man diesem Verfall des Schalters vorbeugen, stellt sich nun die Frage. Nun, die Lösung ist eine Trennung des Leistungsteiles (Lampenstrom) vom Steuerungsteil des Fernlichtschalters über Relais. Dabei strebt man also an, daß der hohe Stromfluß über den Schalter vermieden wird.
Bevor man aber nun vor einer Änderung der Verkabelung der Lampen zurückschreckt, sei erwähnt, daß dies so schwierig gar nicht ist.
Man benötigt nicht mal besonders viele Kabel dazu. Es reichen wenige kurze Stücke.
Insgesamt benötigt man:
Zunächst detektiert man die für die Stromversorgung der Lampen vorhandenen Kabel. Da diese vom Sicherungskasten direkt zu den Lampen führen, können diese auch direkt am Sicherungskasten belassen und für den Leistungsteil der Schaltung verwendet werden.
Für den Steuerungsteil der Schaltung kann man die am Sicherungskasten
ankommenden Kabel (gelb und weiß) vom Lenkstockschalter verwenden (im
Bild Steuerungskabel genannt). Diese steuern künftig die Relais an und
müssen mit jeweils einer fliegenden Sicherung abgesichert werden. Der
zweite Kontakt der Relaisspule wird mit der Karosserie (Masse) verbunden.
Auch hier benötigt man nur ein sehr kurzes Leitungsstück,
möglichst in brauner Farbe, da die Befestigungsschrauben des
Sicherungskastens in der Nähe liegen.
Nun müßte das Relais beim betätigen des Fernlichtschalters
schon Leben zeigen, sprich, sie müssen anziehen, wenn das betreffende
Licht angewählt wurde.
(Bitte bei allen Arbeiten an der elektrischen Anlage die Batterie abklemmen
und erst wieder anklemmen, wenn alle Leitungen fest verbunden und gegebenenfalls
isoliert sind)
An den Relais sind nun die Schließerkontakte mit den Stellen zu verbinden, mit denen vorher die beiden Kabel (weiß und gelb) verbunden waren. Die andere Kontaktstelle der Schließerkontakte werden über ein Kabel (mit fliegender Sicherung) direkt mit der Batterie verbunden. Somit wird beim Schalten des jeweiligen Relais und somit beim Wählen der jeweiligen Lichtschalterstellung das betreffende Relais mit einem relativ schwachem Stromfluß geschlosen und die Lampen werden über die Schließerkontakte mit Strom versorgt.
Somit fließt über den Lenkstockschalter nur noch der für die Versorgung des Relais nötige Strom, während der Strom für die Scheinwerfer über die Relais fließt und der Schalter bleibt heil.
Eine wie ich finde lohnenswerte Sache; der Materialaufwand hält sich sehr in Grenzen, der Arbeitsaufwand beträgt bei Vorhandensein aller Materialien und Werkzeuge ca. eine starke Stunde.
Happy Schützing
