Reparatur Nockenwelle und Kipphebel XL600RM


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Bei der 600er war schon beim Kauf bekannt, daß irgendwas faul war. Es war nur nicht ganz klar, was damit nicht in Ordnung war, aber das lässt sich ja rausfinden. Dazu muß man dann halt mal in den Motor rein, aber das ist keine unlösbare Aufgabe.

So sieht das Gesamtkunstwerk vor der Demontage aus.

Der Nockenwellendeckel geht tatsächlich runter, ohne daß man den Motor ablassen oder ausbauen muß. Aber es ist etwas tricky und die mittlere Schraube muß mit dem Deckel eingefädelt und ausgefädelt werden, die bekommt man sonst nicht mehr gesteckt.

So sah der geschlissene Deckel von innen aus. Man erahnt die eingelaufenen Kipphebel und sieht das gestresste Mittellager. Wir sprechen immer noch über einen Motor mit der Laufleistung von 12 000 km.

Im Kopf selber sah es nicht besser aus. Hier noch nicht ganz genau erkennbar, aber das Mittellager ist dahin.

Heißgelaufen, verschweißt und man sieht einen Grat.

Das Mittellager hat richtig ordentlich gefressen....

..... und die Kipphebel sind eingelaufen. Und zwar alle.

Wie aber passiert sowas bei der nur geringen Laufleistung? Ganz einfach, man baut den Ölfilter falsch herum ein und schon hat man erfolgreich die Ölzufuhr zum Zylinderkopf unterbrochen.
Der Filter paßt zwar nicht ganz genau in der falschen Lage in das Gehäuse, aber wenn man die Schrauben des Ölfilterdeckels dann ordentlich anzieht.....

.... dann bekommt man sogar einen Riß des Gehäuses hin und dann ist der Öldruck erst recht im Arsch. Somit kam also kein Öl im Kopf an und das war der Grund für die Kapitulation bei nur 12000 km Laufleistung, ca. 800 km nach der "Wartung".

Wenn man schon mal dran ist, dann werden auch die Ventilschaftdichtungen erneuert. Der Kopf war heiß gelaufen, die Dichtungen waren glashart. Also raus damit. Hier das Werkzeug, mit dem alle vier Ventilfedern gedrückt werden konnten, es ist ja nicht nur aus Werbezwecken ein Radialkopf :-)

Der mittlere Lagersitz hatte deutliche Fresser. Er war aber komischerweise nicht übermaßig oder soweit ausgelaufen, daß er nicht mehr tragen würde. Es sah eher so aus, als hätte sich die Nockenwelle am Lagersitz aufgearbeitet und der Lagersitz könnte wieder auf das ursprüngliche Maß bearbeitet werden.
Also wurde eine Nockenwellenattrappe angefertigt, mit der das Mittellager händisch nachbearbeitet wurde.

Das wurde auch mit dem Deckel so gemacht.

Leider sind die Bilder von den Tragbildern mit der Tuschierpaste nichts geworden bzw. verschwunden, aber das Mittellager scheint wieder tragfähig nachgearbeitet zu sein.

Nach dem Zusammenbau lief die Maschine wieder einwandfrei.

 

 

 

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