Vorderachspflege Teil 1: Bremsscheiben erneuern


         zurück zur Porsche 911 Seite      Zurück zur Hauptseite von IngBilly

Vorderachspflege Teil 2: Radlager
Vorderachspflege Teil 3: Spurstangen

Bremsscheiben vorne erneuern:

Hinweis:
Zum Wechsel der Bremsscheibe ist die Nabe zu demontieren. Da hierbei die Nabe komplett mit den Radlagern vom Achsschenkel abgezogen werden muß, sollte Jeder für sich selbst nachdenken, ob er das nicht mit der Arbeit "Radlager wechseln" oder auch "Bremsschläuche wechseln" verbindet. Man baut in allen 3 Fällen ziemlich viel des gleichen Zeugs ab, was man sich auch sparen kann.

Aber zurück zu den Bremsscheiben:

Ein paar Bilder zur Einstimmung:

Ein Satz neue Brermsscheiben mit Belägen:

Deswegen wechseln wir die Bremsscheiben:


Man sieht deutlich den schon dicken Rand an der Bremsscheibe. Mit dem Meßschieber (und Zwischenlage) gemessen ergaben sich Werte unter der Verschleißgrenze. Also runter damit.

Zum Wechsel der Bremsscheiben muß also die Nabe demontiert werden.

Hierzu die Kopie des Textes aus dem Kapitel "Radlager wechseln"

….

Dazu nimmt man den Bremssattel ab und legt oder hängt ihn so im Radhaus ab, daß der Bremsschlauch lose liegt.

Man demontiert die Fettkappe der Radnabe mit dem sagenumwobenem Abzieher oder einem Kunststoffhammer.

So sieht es dann hinter der Fettkappe aus. Man erkennt die Klemmutter für das Radlager und ein Inbus steckt auch schon drin.

Anschließend löst man die Klemmschraube der Zentralmutter und entfernt Diese mitsamt der dahinterliegenden Scheibe vom Achsschenkelbolzen. Ob man dabei den Innenring und den Wälzkörpersatz gleich mit zieht oder diesen in der Nabe läßt, ist ziemlich egal, die Nabe kann auch mit dem Wälzkörpersatz abgezogen werden.

Abgeräumter Achsschenkel:

Abgezogene Radnabe (äußerer Wälzkörpersatz herausgenommen, Bremsscheibe schon demontiert):

Anschließend entnimmt man also den Innenring mit Wälzkörpersatz des äußeren Radlagers und dreht die Nabe um. Auf der Innenseite der Radnabe sitzt ebenfalls ein Kegelrollenlager, welches aber noch durch einen Wellendichtring gehalten wird.

….

Bis hierher ist es also der gleiche Arbeitsgang.

Anschließend läßt man aber die Radlager bei Bedarf in Ruhe und deckt das Lager mit einem Küchentuch ab.

Die Bremsscheibe ist von hinten mit Schrauben an der Nabe befestigt, welche nun gelöst werden müssen. Dabei muß man selbstverständlich die Muttern in den Vertiefungen der Nabe an der Außenseite gegenhalten.

Die Scheibe läßt sich anschließend mit einem aufmunterndem Klopfer mit dem Kunststoffhammer von der Nabe nehmen. Die Anlageflächen der Nabe sind zu säubern und schon kann die neue Bremsscheibe montiert werden.

Dabei bitte die Anzugsmomente der Schrauben beachten.

Die Montage der Naben wird wie im Arbeitsgang "Radlager wechseln" beschrieben vorgenommen, hier die dazu relevanten Textstellen als Kopie:

"…

Somit ist der Stand der Dinge mittlerweile so:

Inneres Radlager komplett montiert und befettet, Dichtring montiert, Außenring des äußeren Lagers montiert.

Wenn man nun in die Nabe schaut, sieht man, daß zwischen den Lagern ein ordentlich breiter Hohlraum ist. Dieser wird großzügig mit Fett gefüllt.

Nun befettet man noch den Wälzkörpersatz des äußeren Radlagers und setzt Diesen in den Außenring ein.

Somit ist die Nabe fertig und kann wieder auf den Achsschenkel aufgesteckt werden. Anschließend wird die gesäuberte Unterlegscheibe und die Klemmutter wieder montiert, die Mutter wird dabei handfest gezogen.

Es folgt:

Einstellen der Radlager

Die Lagerung der Nabe besteht, wie wir ja jetzt gesehen haben, aus zwei Kegelrollenlager in X-Anordnung, welche axial vorgespannt bzw. spielfrei gestellt werden müssen.

Dazu wird die Klemmutter auf dem Achsschenkel so weit angezogen, daß sich die Unterlegscheibe mit einem größeren Schraubendreher gerade noch so verschieben läßt. Dies hat sich als Einstellwert bei meinen Autos seit Jahren bewährt.

Die Klemmutter muß mit der Klemmschrauben unbedingt gegen verdrehen gesichtert werden.

Nun fehlt nur noch die Fettkappe auf der Radnabe. Diese wird mit Fett etwa halbvoll gefüllt und wird anschließend mit einem Kunststoffhammer in die Nabe geklopft.

Bei der Montage der Bremssättel werden natürlich neue Bremsbeläge eingesetzt.

Dazu werden die Bremssättel wieder am Achsschenkel montiert und anschließend die alten Bremsbeläge ausgebaut.

Dazu werden die Haltestifte der Bremsbeläge aus dem Bremssattel geklopft und die Spreizfeder (so heißt die Blechklammer) entnommen.

Die alten Bremsbeläge werden noch kurz für das Zurückdrücken der Bremskolben mißbraucht und dienen bei Bedarf noch für das Gangbarmachen bzw. die Funktionsprüfung der Bremskolben, werden aber anschließend entnommen und entsorgt.

Die neuen Bremsklötze werden in die gereinigten Schächte der Bremssättel eingesetzt und mit den Haltestiften und der Blechfeder fixiert.

Auch für die Bremsscheiben und die Bremsklötze gilt:

Ich kann hier nur dazu raten, nicht grad das billigste Angebot zu nehmen, auch wenn sich die Verpackungen der Teile gleichen. Von unbeschrifteten Teile oder neutralen Verpackungen würde ich absehen.
Es gilt grundsätzlich: Man bekommt das, was man bezahlt. Der "Aftermarket" ist keine soziale Stiftung, sondern ein knallhartes Geschäft. Außerdem: Erstausrüster-Qualität bekommt man ohnehin nicht mehr, also gebt Euch keinen Illusionen hin, da kann man kaufen, wo man will.
Warum?
Welcher der Teilehersteller hat denn  irgendeine Verpflichtung oder eine Vereinbarung mit dem freien Markt? Nicht mal den Vertragswerkstätten gegenüber gibt es solche Verpflichtungen.

Gute Fahrt.                                                                                                                                Seitenanfang   Zum Seitenanfang