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Vorderachspflege Teil 2: Radlager
Turbospurstangen
Nachdem diesen Winter die großen Winterspiele an der Vorderachse stattfanden, wurden im Zuge dieser Veranstaltung auch die Spurstangen, die immerhin schon 200 000 km auf dem nichtvorhandenen Buckel hatten, durch die Spurstangen aus dem 930 (mit Kugelgelenk anstelle der Gummiaugen) ersetzt.
Hier erkennt man die maßgeblichen Unterschiede der Spurstangen. Unten die alte Spurstange: Gabelkopf mit Gummilager. Oben die 930er mit Kugelgelenk.f
Der Austausch ist denkbar einfach.
Zunächst bockt man den Wagen vorne in ausreichender Höhe achsfrei auf (Hebebühne ist natürlich von Vorteil).
Anschließend entfernt man das Schutzblech unter der Lenkung und löst den Stabi.
Man entfernt am Lenkspurhebel des Achsschenkels den Splint und löst die Kronenmutter, schlägt den Kegelzapfen des Kugelkopfes aber nicht gleich rücksichtslos aus dem Hebel, sondern setzt ihn nach dem Lösen wieder in den Kegelsitz zurück. Wir lösen den Kegelzapfen nur, weil das nicht erschütterungsfrei geht, wir aber später etwas ruckarm arbeiten müssen.
Dies macht man auch auf der zweiten Seite der Lenkung.
Außerdem nimmt man noch die Federringe von der Manschette ab (die Äußeren braucht man nicht mehr, da die Turbospurstangen für die Manschette eine Gummiaufnahme haben. Nur der innere Federring wird noch gebraucht.
Die Manschette wird nun vom Lenkungsgehäuse abgezogen und auf die Spurstange geschoben.
Jetzt nur die Kontermutter der in die Zahnstange eingeschraubten Spurstangengabel lösen. Dazu bitte einen Hakenschlüssel benutzen.
Anschließend setzt man die Lenkung und die Bremsscheibe mit Schraubzwinge oder sonstig geeignetem Gerät fest. Warum?
Weil man mit nachfolgend beschriebener Methode viel leichter die Einstellung der Spur wiederfindet.
Daß man die Spur mit dem Messen der Länge der Spurstangen wieder hinbekommt, gehört m. E. übrigens ins Reich der Märchen, diese Vorgehensweise ist maximal für eine Grobeinstellung und die Fahrt zur Spureinstellung geeignet.
Nicht so die folgende Variante:
Auf der festgesetzten Bremsscheibe (Lenkung auch festsetzen) läßt sich hervorragend eine kleine Laserwasserwaage mit Magneten befestigen.
Diese Wasserwaage projiziert nun eine Markierung an eine Wand, welche sich einfach mit einem Filzstift nachzeichnen läßt.
Sofern man nun beim Wechsel der Spurstangen das Fahrzeug oder die Wand nicht verschiebt, findet man die Spureinstellung sehr genau wieder.
Zurück zur Spurstange. Der Kugelkopf ist also gelöst, sitzt aber noch im Lenkhebel des Achsschenkels, die Manschette an der Lenkungsseite ist abgeschoben und die Kontermutter auf dem Gewinde der Gummiaugengabel ist gelöst und die Markierung der Spureinstellung an der Wand wurde vorgenommen. Danach läßt sich die alte Spurstange ausbauen.
Klar muß sein: Wenn man das Auto bewegt, die Bremsscheibe sich verdreht oder sich die Lenkung verschiebt, ist die Einstellmethode dahin.
Die neue Spurstange wird lenkungsseitig mit der dicken Unterlegscheibe (diese dient als Lenkungsanschlag) mit etwas Loctite eingeschraubt. Anschließend setzt man den Spurstangenkopf mit dem Konus in den Lenkhebel ein und dreht die Mutter soweit auf, bis der Konus satt im Lenkhebel sitzt.
Jetzt läßt sich über die Längenverstellung der Spurstange der vorher eingestellte Spurwert wiederfinden.
Nach der Einstellung prüft man den Festsitz des Spurstangenkopfes im Lenkhebel und sichert die Mutter wieder mit einem Splint.
Außerdem muß das Längenverstellgewinde der Spurstange natürlich wieder gekontert werden.
Anschließend wird die Spurstange der zweiten Seite getauscht und eingestellt.
Jetzt bleibt noch zu hoffen, daß man vorher die Manschetten auf die Spurstangen aufgefädelt hatte und die Federringe auf dem Gehäuse der Lenkung hängen lies.
Die Montage der Manschetten auf dem Gehäuse der Lenkung läßt sich durch etwas Öl vereinfachen, aber es ist ein fummeliger Job, bei den beengten Platzverhältnissen die Manschetten und die Federringe aufzufädeln.
Zum Schluß befestigt man das Schutzblech und den Stabi wieder und kann schon los zur Probefahrt.